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Breitbandausbau: Unter der Guxhagener Erde tut sich was

Guxhagen, 17. März 2017 - Bauleiter Christian Götz und seine Kollegen waren am Donnerstag mit schwerem Gerät an der Ellenberger Straße zu Gange. Was dort genau passierte, ahnten die wenigsten.

Wer an der Ellenberger Straße vorbeikam, sah lediglich tiefe mit Schlamm gefüllte Gräben, die Bohrmaschine, einige schwarze Rohre und einen Lastwagen.

Vorarbeit
Nachdem die Genehmigungen der Grundstückseigentümer eingeholt worden sind, muss geklärt werden, ob an den vorgesehenen Stellen überhaupt eine Baustelle errichtet werden darf, erklärt Götz. Parallel wird bei sämtlichen Versorgungsunternehmen angefragt, was bereits an den Stellen verlegt ist (z.B. Wasser und Strom).

Die Grube
Überall dort, wo derzeit Breitband verlegt wird, sieht man die tiefen Gruben. Dort werden mit der Bohrmaschine Metallstangen in die Erde geschoben. Vorne an der Stange befindet sich ein Bohraufsatz, der einen Tunnel zur nächsten Grube gräbt. „Hier um Guxhagen herum ist es sehr felsig“, sagt Götz. Etwa 100 Meter können die Arbeiter pro Tag graben, einen Durchmesser von etwa zwölf Zentimetern hat das Loch. „Wenn die Bodenverhältnisse besser sind, dann schaffen wir auch bis zu 200 Meter.“ Eine Metallstange ist etwa drei Meter lang. Derjenige, der die Maschine steuert, befestigt hinten immer wieder eine neue Stange. An der Ellenberger Straße bohrten Götz und seine Kollegen fünf Meter tief unter der Erde. Bis zu 7,5 Meter tief muss das Loch gegraben werden, je nachdem wie tief die Kanäle liegen. Bis zu 250 Meter darf eine Grube von der anderen entfernt sein.

Die Richtung
Damit derjenige, der die Maschine steuert, auch in die richtige Richtung bohrt – das Gestänge muss ja an der nächsten Grube herauskommen – verfolgt ein Bauarbeiter mit einem Messgerät, wo sich die Bohrstange genau befindet. Denn an dem Bohraufsatz ist eine Sonde mit Magnetfeld angebracht, damit der Bohrer geortet werden kann. Verfolgen kann man auf der Digitalanzeige unter anderem die Richtung und die Tiefe der Stange.

Das Wasser
Damit gegraben werden kann, wird von einem Lastwagen, der mit Wassertanks ausgestattet ist, über einen Schlauch Wasser in die Grube gepumpt. „Das sorgt dafür, dass das Erdreich weicher wird und gekühlt wird“, sagt Götz. Durch das Bohren unter der Erde entsteht Reibung, also Wärme, die sich unter der Erde sammeln würde.

Die Rohre
Ist das Loch gegraben, kommen drei Leerrohre unter die Erde. Sie kommen auf riesigen Kabeltrommeln zur Baustelle. Auf einer Kabeltrommel sind 2,5 Kilometer Leerrohr aufgerollt. Es besteht aus einem witterungsbeständigen Hartplastik. Durch zwei Rohre wird Glasfaserkabel gezogen, eines bleibt leer – „zum Beispiel dafür, falls es mal einen Schaden gibt“, sagt Götz.

Spülbohrer

Foto (groß): Spülbohrer - Fotos (klein) v.l.n.r.: Leerrohre; Bohraufsätze

© C. Hartung/HNA

Hüllen für Kabel in LeerrohrenWerkzeug mit Bohraufsätzen

Blaue Kreuze
Die blauen Kreuze, die zurzeit überall an und auf den Straßen eingezeichnet sind, markieren den Weg der Rohre.

Schaltkästen wandeln Signal
Wenn die Leerrohre verlegt sind, kommt das Glasfaserkabel hinein. Mit Druckluft wird es in das Rohr hineingeblasen, erklärt Christian Götz. Bis an der Ellenberger Straße das Glasfaserkabel eingezogen wird, werden noch sechs bis acht Wochen vergehen. „Am Ende kommen Monteure und setzen die einzelnen Kabelenden zusammen.“

Damit letztlich das schnelle Internet ins Haus kommt, werden neue Schaltkästen aufgestellt – und zwar direkt neben den bestehenden Kästen der Deutschen Telekom. Zum neuen Kasten bringt das Glasfaserkabel Lichtwellen. Diese werden im Kasten in ein elektrisches Signal umgewandelt und auf das Kupferkabel der Telekom übertragen. Das Kupferkabel führt schließlich zu den einzelnen Häusern. Den Ausbaustatus der einzelnen Ortschaften kann man im Internet einsehen unter www.breitband-nordhessen.de.

HNA, 17.03.2017

Veröffentlicht unter:

www.hna.de

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