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Nach der Winterpause: Breitbandausbau geht in die Endphase

Kathrin Laurier: Ohne die Breitband Nordhessen GmbH gäbe es kein schnelles Netz für ein Drittel der Nordhessen / Die Region bereitet sich auf die Gigabitgesellschaft vor

(BNG) KASSEL. „Wir haben wieder angefangen zu bauen“, verkündet Kathrin Laurier, Geschäftsführerin der Breitbandgesellschaft Nordhessen mbH (BNG), das Ende der Winterpause beim Ausbau des schnellen Internets in Nordhessen: „Früher als im vorigen Jahr können wir im größten Breitband-Ausbau-Projekt Europas beginnen, auch noch die letzten Lücken im nordhessischen Netz zu schließen. Von 2200 Kilometer Trasse haben wir bisher 1536 Kilometer verlegt und 1093 der rund 1400 geplanten Multifunktionsgehäuse gesetzt, mit deren Hilfe das Signal in den Ortschaften zu den Haushalten weitergeleitet wird.“

Die Netcom bringt das Signal zum Kunden

„Der Fortschritt freut uns sehr, denn erst wenn der Netzbetreiber die aktive Technik in Betrieb nimmt, kann das Signal auch beim Kunden ankommen“, sagt Kathrin Laurier. Der Gesetzgeber verlange nämlich eine Arbeitsteilung: Die Breitbandgesellschaft sorge für den Bau von Leerrohren und die Verlegung von Glasfaserkabeln in der Fläche. Nach einer europäischen Ausschreibung sei die Weigand Bau mit dieser Arbeit als Generalunternehmer betraut worden. Der Betrieb der aktiven Technik und der Vertragsabschluss mit den Endkunden für deren Versorgung mit dem Breitbandanschluss sei davon rechtlich zu trennen, erläutert Kathrin Laurier. In einem ebenfalls europäischen Ausschreibungsverfahren habe sich die Netcom Kassel als Netzbetreiber durchgesetzt. Allein wenn die Leerrohre liegen und die Glasfaserkabel darin verlegt seien, komme noch kein Signal beim Kunden an, sondern erst wenn die aktive Technik in Betrieb gesetzt und ein Vertrag mit dem Nutzer geschlossen worden sei. Hierfür sei allein die Netcom zuständig. Zwischen dem Aufstellen der Multifunktionsgehäuse und dem Netzanschluss des Endkunden, zitiert Kathrin Laurier eine Aussage der Netcom, vergingen etwa acht Wochen.

„Wir schließen Nordhessen an die Zukunft an“

Kathrin Laurier stellt unmissverständlich fest: „Es ist gut und notwendig, dass wir hier alle an einem Strang ziehen, denn sonst gäbe es kein Internet für ein Drittel der Menschen in Nordhessen. Das muss ich immer wieder so klar sagen. Selbstverständlich würde es ein schnelles Internet in Kassel und seinen Umlandgemeinden sowie in den Kreisstädten geben, weil dort aufgrund der hohen Besiedlungsdichte und der großen Zahl an potentiellen Kunden auf engem Raum der Ausbau für einen privatwirtschaftlichen Anbieter lohnt. Aber etwa 300.000 von einer Million Nordhessen leben in kleinen Orten, Ortsteilen und Weilern, an deren Versorgung ein Unternehmen, dessen Investitionen sich in angemessener Zeit rechnen müssen, niemals ein Interesse haben kann. Der Gesetzgeber spricht hier von ,Marktversagen‘, weil der Ausbau nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien schlicht nicht lohnt. Darum war es der einzig gangbare Weg zur datentechnischen Erschließung der Fläche, dass sich die fünf Landkreise mit finanzieller Unterstützung des Landes zur Gründung der BNG und zum Ausbau in eigener Verantwortung entschlossen haben. Das Land stellt 128 Millionen Euro zinsgünstig zur Verfügung, ohne die wir den Ausbau niemals hätten stemmen können. Je mehr Nordhessen nun unser Angebot nutzen, desto günstiger und besser wird es für alle. Wir schließen Nordhessen an die Zukunft an!“

Zeitgemäße Anschlussraten nach EU-Standard für 98 Prozent aller Nordhessen

98 Prozent der Einwohner in den fünf nordhessischen Landkreisen werden mit dem Abschluss der Breitband-Initiative wenigstens mit bis zu 50 Megabit in der Sekunde und in Kürze auch mit 100 Megabit in der Sekunde versorgt, erläutert Kathrin Laurier: „Damit haben wir nach den Kriterien der EU einen Ausbaustandard erreicht, der keine weitere Förderung rechtfertigt. Das ist ein großer Erfolg.“

© Breitband Nordhessen

 

Doch ungeachtet dessen bereite sich die BNG mit den Landkreisen und den Kommunen auf die nächsten Schritte in die Gigabitgesellschaft vor. Zum einen werde geprüft, unter welchen Bedingungen der Anschluss der letzten 2 Prozent der Haushalte ans Breitbandnetz möglich sei. Zum anderen beginnen die BNG sowie die Kreise und die Kommunen mit Zielnetzplanungen, um das vorhandene Netz später so noch weiter ausbauen zu können und Nordhessen in der ganzen Fläche für die Gigabitgesellschaft fit zu machen. „Letztlich geht es um den Glasfaseranschluss für jedes Haus“, erläutert Kathrin Laurier: „Doch das kostet viel Geld. Bisher haben wir die Kosten dieses Ausbaus mit 1,3 Milliarden Euro veranschlagt. Wir warten auf Klarheit, ob es Fördermittel geben wird, um diesen Ausbau leisten zu können. Aber eines ist auch gewiss: Ohne den Breitbandausbau in der Fläche, den wir nun bald komplett abschließen werden, wäre der Glasfaseranschluss eines jeden Hauses und jeden Betriebes, in der Zukunft überhaupt nicht denkbar. Wir haben also gemeinsam den Grundstein für die datentechnische Zukunft Nordhessens gelegt.“

Der Bau wurde neu begonnen in:

  • Zuführung Diemelstadt-Wethen (BA39)
  • Zuführung Hatzfeld-Reddighausen (BA40)
  • Zuführung Hessisch Lichtenau-Retterode (BA41)
  • Ortsausbau Bebra-Imshausen (BA47)
  • Zuführung Schwalmstadt-Florshain (BA57)

Es wurde weitergebaut in:

  • Ortsausbau Bebra-Breitenbach (BA18A)
  • Zuführung Bebra-Blankenheim (BA18A)
  • Ortsausbau Lichtenfels-Sachsenberg (BA33)
  • Ortsausbau Hatzfeld-Reddighausen (BA40)
  • Ortsausbau Hatzfeld-Hatzfeld (BA40)
  • Ortsausbau Spangenberg Mörshausen (BA41)
  • Ortsausbau Schenklengsfeld-Kernstadt (BA42)
  • Zuführung Zierenberg-Hohenborn (BA46)
  • Zuführung Bebra-Imshausen (BA47)
  • Zuführung Waldkappel-Harmuthsachsen (BA52)
  • Ortsausbau Waldkappel-Rodenach (BA52)
  • Ortsausbau Meinhard-Schwebda (BA53)
  • Ortsausbau Wanfried-Kernstadt (BA53)
  • Zuführung Wanfried-Heldra (BA53)
  • Ortsausbau Schwalmstadt-Florshain (BA57)
  • Zuführung Neuental-Dorheim (BA58)

Pressemitteilung vom 27.02.2019