BNG setzt neues Ziel: Nordhessen auf dem Weg in die Gigabitgesellschaft
Europas größtes Breitbandprojekt im Zeit- und Kostenrahmen abgeschlossen
Der Breitbandausbau in Nordhessen kommt ans Ziel. Bis zum Jahresende werden 2200 Kilometer Glasfasertrasse verlegt und 575 kleine Orte und Ortsteile mit knapp 300.000 Einwohnern und 20.000 Gewerbebetrieben ans schnelle Datennetz angeschlossen sein. „Damit kommt das größte Breitbandprojekt in Europa innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens von 130 Millionen Euro nach nur drei Jahren aktiver Bautätigkeit an sein Ziel“, sagt Kathrin Laurier, Geschäftsführerin der Breitband Nordhessen GmbH (BNG): „Wir werden damit in ganz Nordhessen die Voraussetzungen für schnelles Internet und die Basis für den Weg in die Gigabitgesellschaft geschaffen haben. Denn zum Jahresende kommt das Signal per Glasfaser auch in die kleinsten Orte. Damit ist dieses Netz die Voraussetzung für Glasfaser bis in jedes Haus.“ 98 Prozent der Einwohner in den fünf nordhessischen Landkreisen werden mit dem Abschluss der Breitband-Initiative mit bis zu 100 Megabit in der Sekunde versorgt, erläutert Kathrin Laurier: „Damit haben wir nach den Kriterien der EU den höchsten Ausbaustandard erreicht, der derzeit keine weitere Förderung rechtfertigt.“
Ohne die politische Initiative der fünf Landkreise, erinnert Kathrin Laurier, die BNG zu gründen und den Ausbau mit Hilfe eines zinsgünstigen Darlehens des Landes Hessen selbst in die Hand zu nehmen, wären die dünner besiedelten Teile Nordhessens vermutlich für immer unversorgt. Denn private Netzanbieter, deren Investitionen sich in angemessener Zeit rechnen müssen, hätten niemals das schnelle Internet bis in jeden Ort Nordhessens geführt. Die BNG sorgte für die Verlegung von Glasfaserkabeln in Leerrohren bis zu den lokalen Übergabepunkten der Telekom, den Kabelverzweigern, in den Ortschaften. Für den Anschluss der einzelnen Haushalte und deren Belieferung mit dem Signal ist die Netcom Kassel zuständig.
Grafik: FTTC und FTTB/-H Technik © Breitband Nordhessen GmbH
Indes hat sich die BNG ein neues Ziel gesetzt: Sie bereitet die Region auf die Gigabitgesellschaft vor. „Dafür brauchen wir Glasfaser bis in jedes Haus“, sagt Kathrin Laurier. Die BNG habe eine Gigabit-Strategie entwickelt. Die wichtigsten Fragen lauteten: „Welche Infrastrukturelemente sind bei anstehenden Tiefbauarbeiten heute schon mit zu verlegen? Wie ermitteln wir Investitions- und Fördermittelbudgets für einen späteren Ausbau? Wie bereiten wir in Nordhessen die konkrete Glasfasererschließung in einzelnen Kommunen und Städten vor?“
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Der Evolutionsprozess laufe nach einem Dreistufenplan, erläutert die Geschäftsführerin:
„1. Wir strukturieren unser Projekt organisatorisch und ablauftechnisch, müssen vor allem auch regulatorische Fragestellungen klären.
2. Wir erstellen die kommunalen Zielnetzplanungen in enger Abstimmung mit den Gemeinden und Städten.
3. Wir setzen den kommunalen Gigabitausbau um.“
Projektstufe 1 beginne in diesem Jahr. Die Gemeinden, die an einem flächendeckenden Ausbau interessiert seien, könnten sich direkt an die BNG als zentrale Ansprechpartnerin wenden und mit der Zielnetzplanung beginnen.
Der Ausbau eines Glasfasernetzes bis in jedes Haus werde allein in Nordhessen voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro kosten, sagt Kathrin Laurier: „Das wird nicht ohne Fördermittel gehen. Dabei ist allen klar, dass eine schnelle Datenverbindung heute ebenso zur Daseinsvorsorge in jedem Haushalt gehört wie Strom und fließend Wasser.“
Beitrag Breitband Nordhessen in der Sonderbeilage
"Wirtschaftsunternehmen Nordhessen" vom 07.11.2019
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