Pressemeldungen

Nordhessen auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft

Der Ausbau von Europas größtem Breitbandprojekt ist erfolgreich beendet. Doch damit ist die Arbeit nicht getan.

Das größte öffentlich geförderte Ausbauprojekt einer Glasfaserinfrastruktur in Europa feierte am Jahresende nach nur drei Jahren Bautätigkeit seinen erfolgreichen Abschluss – und das innerhalb des gesetzten Kostenrahmens. Damit hat die Breitband Nordhessen GmbH (BNG) als gemeinsames Unternehmen der fünf nordhessischen Landkreise nicht nur die Voraussetzungen für schnelles Internet in der Region geschaffen, sondern zugleich die Basis für den nächsten großen Schritt in die Gigabit-Gesellschaft gelegt. In über 570 Ortsteilen können die Einwohner und Gewerbe nun von dem über 2000 Kilometer langen Glasfasernetz profitieren.

Mit dem Abschluss der Breitband-Initiative werden 98 Prozent der Einwohner in Hersfeld- Rotenburg, Schwalm-Eder, Werra-Meißner, Waldeck-Frankenberg und dem Landkreis Kassel mit bis zu 100 Megabit in der Sekunde versorgt. Nach den Kriterien der EU erreichen wir damit den höchsten Ausbaustandard, der derzeit keine weitere Förderung rechtfertigt.

Wenn die fünf nordhessischen Landkreise nicht mit Hilfe des Landes die Initiative ergriffen hätten, sagt Landrat Michael H. Koch, dann wäre das Netz niemals bis in die 570 nun angeschlossenen kleinen Orte und Ortsteile mit ihren etwa 160.000 Haushalten und 17.000 Gewerbebetrieben gekommen. Zwar wäre das Netz in Kassel, den angrenzenden Gemeinden und in den größeren Orten wie den Kreisstädten mit Sicherheit ausgebaut worden, denn in dicht besiedelten Räumen lohne die Investition für einen privaten Netzanbieter, nicht aber in dünn besiedelten Orten, die weit entfernt von den Zentren liegen. „Das nennt man Marktversagen, und dieses haben wir, die Landräte Michael Koch, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Stefan Reuß, Landkreis Werra-Meißner, Winfried Becker, Schwalm-Eder-Kreis, Reinhard Kubat, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Uwe Schmidt, Landkreis Kassel und das Land Hessen, gemeinsam durch entschiedenes politisches Handeln korrigiert“, sagten die Landräte. „Wir haben gezeigt, dass der ländliche Raum nicht abgehängt wird, wenn wir selbstbewusst die Initiative ergreifen.“

Während die BNG für das Verlegen von Glasfaserkabeln in Leerrohren bis zu den lokalen Übergabepunkten der Telekom, den Kabelverzweigern, in den Ortschaften sorgte, ist für den Anschluss der einzelnen Haushalte und deren Belieferung mit dem Signal und den Produkten die Netcom Kassel als Netzbetreiber zuständig.

Grafik: Ausbaugebiet Breitband Nordhessen © Breitband Nordhessen GmbH


FTTH Glasfaser-Anschluss für Schulen

Die BNG hat bereits ein neues Ziel: Zusätzlich zum Hauptprojekt - dem Breitbandausbau in 570 Ortsteilen in Nordhessen auf FTTC-Basis - sollen jetzt über 90 Schulen in Nordhessen über die Breitband Nordhessen GmbH direkt mit Glasfasertechnologie angeschlossen werden. Die BNG übernimmt hierfür federführend für die fünf Landkreise die Antragsstellung und Durchführung, nachdem das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ein neues Programm aufgelegt hatte. Es schafft die Möglichkeit, auch die geförderte Versorgung von Schulen mit ultraschnellem Internet (1 Gbit/s symmetrisch) zu beantragen.

Parallel bereitet die BNG die Region auf die Gigabit-Gesellschaft vor, denn eine schnelle Datenverbindung in jeden Haushalt gehört heute ebenso zur Daseinsvorsorge wie Strom und fließend Wasser. Der nun abgeschlossene Ausbau des Glasfasernetzes in die Region hinein ist die Voraussetzung, um von dieser Basis aus weitere Schritte in die Gigabitgesellschaft zu gehen. Hierfür hat die BNG eine eigene Gigabit-Strategie entwickelt, die den Städten und Gemeinden angeboten wird. „Der Ausbau eines Glasfasernetzes bis in jedes Haus wird allein in Nordhessen voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro kosten – das wird nicht ohne Fördermittel gehen“, so Kathrin Laurier, Geschäftsführerin der BNG. Die erste Projektstufe hat bereits begonnen, d.h. die Gemeinden, die an einem flächendeckenden Ausbau interessiert sind, können sich direkt an die BNG als zentrale Ansprechpartnerin wenden und mit der Zielnetzplanung beginnen.

Beitrag Breitband Nordhessen GmbH, ExtraTip vom 08.02.2020