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„Wollen Vorreiter werden“

Breitbandausbau: Ministerin trifft heimische Wirtschaft

Kassel – Branchen übergreifend sehen Nordhessens Unternehmen den Schlüssel für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft im zügigen Breitbandausbau und der Digitalisierung, wie eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg (IHK) unter 123 Betrieben ergeben hat. Da hakt es noch an etlichen Stellen. Doch nach einem Jahr im Amt zog Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus nun im Messinghof vor rund 130 Wirtschaftsvertretern eine positive Bilanz.

Die Ministerin versprach Kommunen und Wirtschaftsunternehmen die breite Unterstützung ihres Ministeriums. Dieses habe ein Budget von 1,2 Milliarden Euro dafür zur Verfügung, davon allein 270 Millionen für den Breitbandausbau. „Wir wollen Vorreiter werden“, sagte Sinemus.

IHK-Präsident und Gastgeber Jörg Ludwig Jordan hatte zuvor in seiner Begrüßung die Erwartungen der Wirtschaft an die Ministerin formuliert: flächendeckender Glasfaserausbau bis an oder in die Gebäude, Stopfen der Mobilfunklöcher, Förderung der Ausbildung von Fachkräften der IT-Branche und finanzielle Unterstützung der Unternehmen beim Aufbau digitaler Prozesse. Auf allen diesen Gebieten sei man auf gutem Weg, meinte die Ministerin.

Sie verwies auf den im November 2019 abgeschlossenen Breitbandausbau in Nordhessen mit 2200 Kilometern gebauter und 570 erschlossenen Ortsteilen. „Das ist positiv und gelungen“, sagte Sinemus. Es sei nun an den einzelnen Unternehmen, sich über den Betreiber Netcom Zugang zu diesem Netz zu verschaffen. Bis 2022 sollten alle Gewerbegebiete und Schulen in Hessen über einen Breitbandanschluss verfügen. Im Hinblick auf das mobile Internet werde sie den Mobilfunkpakt durchsetzen, sagte Sinemus. Bis Oktober 2019 seien 1387 Mobilfunkstandorte neu gebaut oder modernisiert worden.

Foto: Prof. Dr. Kristina Sinemus - Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Hessische Staatskanzlei © Breitband Nordhessen GmbH


Außerdem seien 50 Millionen Euro für 400 Mobilfunk-Standorte vorgesehen, die die privaten Betreiber aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht in Angriff nehmen wollten. Das Ministerium habe weiterhin die Zahl der förderfähigen Wlan-Standorte verdoppelt. Sie könne allerdings nicht versprechen, dass schon in zwei oder drei Jahren alle Funklöcher gestopft würden.

Das Ministerium unterstütze bereits mit seinem Programm „Distral“ Start-ups und kleine mittelständische Betriebe beim Aufbau einer digitalen Struktur. Außerdem solle eine Plattform sowohl für Unternehmen als auch Kommunen aufgebaut werden, die bereits erfolgreich erprobtes Know-how zur Verfügung stelle. Kleinere Unternehmen könnten sich, so die Empfehlung, bei Digitalisierungsprojekten auch zusammenschließen.

 

Artikel von Peter Dilling, Hessische Allgemeine Kassel vom 12.02.2020