Stimmen aus Nordhessen

Die Breitbandversorgung ist für die Bärenmühle gewissermaßen unser Kontakt zur Außenwelt: Die zentrale Nabelschnur zur Zivilisation. Wir sind eine kleine, romantische Parallelwelt im Lengeltal, landschaftlich und vom Ambiente her fühlt man sich wie vor 100 Jahren - aber natürlich muss alles so funktionieren, wie es die Gäste, die zumeist aus den Ballungsgebieten kommen, heute gewohnt sind: Smartphones und Tablets müssen sich sofort ins Netz einklinken können, dies zumal, da wir in unserem stillen Tal kaum Handy-Empfang haben. Aber nicht nur für die Gäste ist das Internet wichtig. Für unseren Betrieb ist ein schneller Netzempfang ebenfalls elementar notwendig: Viele Betriebssystembereiche, von der Hotelsoftware, über den Channelmanager, über den die Zimmerdirektbuchungen geregelt werden, die Schnittstellen für Kassen- und Telefonkostensysteme, bis hin zur Kommunikation mit Buchhaltung und Steuerberatung - ohne Netz geht nichts!

Und zum Netz gibt es keine Alternative. Als ehemalige Wassermühle liegt die Bärenmühle im Tal, schon von daher ist mit einem Funkmast kaum eine Erreichbarkeit möglich, es sei denn, man würde vom eigenen Empfangsmasten eine Erdleitung hinunter zu den Gebäuden legen. Angesichts von immer stärkeren Stürmen in unserer Region wäre aber auch bei der Funk-Variante die Verlässlichkeit nicht gesichert. Selbiges gilt auch für die mögliche Alternative mit einer Satellitenschüssel: Bei jedem Schneefall fällt diese aus, bei Sturm dreht sie sich leicht aus der Idealposition, was ebenfalls zum Ausfall führt.

Darum ist es natürlich gut, dass die BNG die Versorgung mit einem schnelleren Internet vorantreibt! Auf die Telekom kann und will ich nicht warten, sie hat ja nicht mal das Handy-Netz in unserer Region so ausgebaut, dass hier bei uns ein ordentlicher Empfang möglich ist. Da darf man mit Blick auf den Breitbandausbau von der Telekom schon gar nichts erwarten. Andere Anbieter fallen ebenfalls aus.

Selbst wenn die Glasfaserleitung nur bis ins nächste Dorf reicht, würde unsere Leitung immerhin etwas schneller, denn ein Problem, das wir in unserer exponierten Lage mitten im Grünen haben, ist, dass der nächste dörfliche Knotenpunkt nahezu zwei Kilometer entfernt liegt. Bei traditionellem Kupferkabel ist da am Ende der Leitung nichts mehr rauszuholen.

Der Aufwand, den der Anschluss der Bärenmühle MIT Glasfasertechnik satt mit Kupferkabel über die letzte Meile erforderte, wäre riesig, fürchte ich. Denn eine zwei Kilometer lange Erdleitung neu mitten durch den Wald zu verlegen, kostet Einiges. Immerhin: Auf Waldwegen lässt sich vielleicht leichter graben als in Teerstraßen. Ob es lohnte, lässt sich schwer abschätzen.

Doch ungeachtet dessen: Mit der Breitbandgesellschaft und ihrer Arbeit bin ich sehr zufrieden, man hat immer ein offenes Ohr für mich, wir arbeiten lösungsorientiert zusammen. 

Christiane Kohl, Geschäftsführerin des Romantik Hotel Landhaus Bärenmühle in Frankenau-Ellershausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg